Ivan Radosevic erklärt, was bei der Übernahme eines Unternehmens zu beachten ist
Ein Firmenchefwechsel geht oft mit vielen Unklarheiten einher. Ivan Radosevic, Experte für Managementangelegenheiten, rät daher, die Übergabe eines Unternehmens so früh wie möglich anzugehen.
Wenn sich der Chef einer Firma zurückzieht, bedeutet das in der Regel das Ende einer Ära. Ein neuer Manager muss nun her, der gleichzeitig die Tradition des Unternehmens weiterführen soll und frischen Wind in die Abläufe bringen wird. Vor allem in Familienbetrieben ist dieser Wechsel nicht leicht und verläuft oft eher holprig. Ivan Radosevic gibt Tipps, wie man mit diesem schwierigen Thema am besten umgeht.
Inhalt:
- Ivan Radosevic erklärt, warum ein Firmenchefwechsel oft mit einer Existenzkrise einhergeht
- Für einen Firmenchefwechsel sollte man genug Zeit einplanen
- Eine exakte Definition erleichtert den Prozess
IVAN RADOSEVIC ERKLÄRT, WARUM EIN FIRMENCHEFWECHSEL OFT MIT EINER EXISTENZKRISE EINHERGEHT
Am meisten Probleme haben laut Ivan Radosevic familiengeführte Unternehmen, wenn es darum geht, einen Nachfolger zu finden. Das ist eigentlich auch nicht verwunderlich, denn in einer Firma, die jahrzehntelang von einer Familie aufgebaut und geführt wurde, steckt eine Menge Herzblut und Leidenschaft. Oft sind es hier die Firmenchefs selbst, die den Übergabeprozess und die Suche nach einem Nachfolger bis zur letzten Sekunde hinauszögern. In solchen Fällen steckt häufig die Überzeugung dahinter, dass sie die einzigen sind, die das Unternehmen wirklich optimal leiten können. Eine Einstellung, die jedoch zum Problem wird, wenn der Firmenchefwechsel sehr plötzlich geschehen muss und kein passender Kandidat in Aussicht ist. Auch kleinere Betriebe haben bei einem Firmenchefwechsel häufig Schwierigkeiten. Hier sind es meist die Angestellten, die eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft bilden und einen neuen Chef nur schwer akzeptieren können, insbesondere dann, wenn dieser extern zum Unternehmen stößt, so Ivan Radosevic.
FÜR EINEN FIRMENCHEFWECHSEL SOLLTE MAN GENUG ZEIT EINPLANEN
Ivan Radosevic erklärt, dass ein Firmenchefwechsel daher im Grunde nur dann gelingen kann, wenn die gesamte Führungsriege und die Mitarbeiter hinter dem potenziellen Nachfolger stehen. Dies ist allerdings ein Prozess, der vor allem eins benötigt: Zeit. Die Einarbeitung eines Nachfolgers geschieht nicht von jetzt auf gleich und der Nachfolger sollte die Zeit bekommen, seine zukünftigen Kollegen von sich zu überzeugen. Aber auch für den Firmenchef selbst ist es wichtig, rechtzeitig mit dem Abnabelungsprozess zu beginnen, der oft mit vielen Emotionen verbunden ist. Gerade in Familienunternehmen kann ein Lebenswerk regelrecht zerstört werden, wenn sich der Chef nicht rechtzeitig mit dem Thema Nachfolge auseinandergesetzt hat und plötzlich aufgrund eines Unglücksfalls nicht mehr dazu in der Lage ist, das Unternehmen zu führen, so Ivan Radosevic.
EINE EXAKTE DEFINITION ERLEICHTERT DEN PROZESS
So ungern man sich auch mit der Zeit nach der eigenen Führungsära befassen mag, so wichtig ist es laut Ivan Radosevic, möglichst nicht zu spät mit der Entwicklung einer Übergabestrategie zu beginnen. In Familienunternehmen ist wichtig, klar festzulegen, wer einmal das Ruder übernehmen soll, vor allem dann, wenn die Nachfolge an ein Familienmitglied übergehen soll. Hier können mitunter auch erbschaftssteuerrechtliche Angelegenheiten für Schwierigkeiten sorgen, weshalb Ivan Radosevic dazu rät, auch dieses Thema frühzeitig anzugehen.