Ivan Radosevic: Wie hybrides Arbeiten funktionieren kann

Ivan Radosevic über hybride Arbeitsorganisation

Homeoffice und Büroarbeit können zusammen funktionieren. Ivan Radosevic sieht darin eine Möglichkeit der Arbeitsorganisation, die in Zukunft gar nicht mehr so selten sein wird, und erklärt, wie das funktionieren kann.

Als Manager und ehemaliger Vorstand von Großkonzernen kann Ivan Radosevic sich gut vorstellen, dass viele Beschäftigte während der Corona-Krise die Vorzüge des Homeoffice schätzen gelernt haben und nun nicht mehr missen wollen. Viele Unternehmen stehen dem grundsätzlich skeptisch gegenüber, werden aber auf lange Sicht Probleme beim Recruiting bekommen, wenn sie keine Möglichkeiten zum Homeoffice anbieten. Ivan Radosevic geht davon aus, dass flexiblere Unternehmen hier einen deutlichen Vorteil haben können und empfiehlt daher jedem Human Resource Management, sich mit hybrider Arbeitsorganisation vertraut zu machen – denn der Kombination aus Homeoffice und Büroarbeit gehört zweifellos die Zukunft. 

  • Was genau versteht man unter hybridem Arbeiten?
  • Welche Aufgaben stellen sich dem Human Resource Management?
  • Wie kann man hybrides Arbeiten führen?
  • Wie kann digitale Weiterbildung funktionieren?

WAS GENAU VERSTEHT MAN UNTER HYBRIDEM ARBEITEN?

Das hybride Arbeitsmodell ist im Grunde eine Kombination aus Homeoffice oder teilweisem Homeoffice und bürobasiertem Arbeiten. Zunächst klingt das einfach nach einem flexiblen Arbeitsmodell, aber Ivan Radosevic sieht dazu einen klaren Unterschied: Mitarbeiter erhalten die Wahl, wie, wann und vor allem von wo aus sie am besten arbeiten können. Auf diese Weise können sie die Anforderungen ihres Berufslebens mit denen ihres Privatlebens in Einklang bringen. Ein hybrider Arbeitsplatz legt den Fokus auf Arbeitsergebnisse. Das Präsentsein im Büro, damit andere sehen, dass man da und beschäftigt ist, verliert an Bedeutung. Dabei muss das Unternehmen so organisiert sein, dass hybrides Arbeiten für alle gleichermaßen funktioniert, also auch für den CEO, für Führungskräfte und Freelancer.

WELCHE AUFGABEN STELLEN SICH DEM HUMAN RESOURCE MANAGEMENT?

Remote Worker, also die nicht im Büro sitzenden Arbeitskräfte, müssen weiter in alle Prozesse und Entscheidungen einbezogen werden. In der Praxis besteht darin die große Aufgabe für das Human Resource Management. Für Ivan Radosevic liegt die Lösung in den richtigen Tools, die von technischer Seite aus angelegt werden müssen. Es bedarf eines zentralen Ortes, an dem Informationen gespeichert und für alle Betreffenden zugänglich gemacht sind. Zudem muss es Plattformen für Video-Meetings geben, welche nicht einfach nur virtuelle Konferenzen ermöglichen, sondern auch Funktionen enthalten, die Abwechslung und Dynamik bringen, um die Aufmerksamkeit am Bildschirm zu erhalten.

WIE KANN MAN HYBRIDES ARBEITEN FÜHREN?

Ivan Radosevic weiß um die Schwierigkeit, die analoge mit der virtuellen Arbeitswelt zu verbinden. Dies wird sich im Normalfall schwieriger gestalten als die Führung ausschließlich digitaler Teams. Mitarbeiter vor Ort und im Homeoffice müssen gleichrangig behandelt werden, was das Vorhandensein klarer Strukturen voraussetzt. Führungskräfte sollten die Bedürfnisse aller Mitarbeiter unbedingt im Blick behalten. Daher müssen auch sie sich weiterentwickeln, damit die neue Form der Zusammenarbeit im Unternehmen erfolgreich etabliert werden kann. Ivan Radosevic empfiehlt daher für Führungskräfte gezielte Trainings und Coachings zur Führung bei hybrider Arbeitsorganisation.

WIE KANN DIGITALE WEITERBILDUNG FUNKTIONIEREN?

Allgemein gilt: Je schneller sich die Arbeitswelt wandelt, desto wichtiger wird das lebensbegleitende Lernen. Für Ivan Radosevic ist es daher unabdingbar, dass Mitarbeiter sich selbstgesteuert und bedürfnisorientiert weiterentwickeln, unabhängig davon, wo sich ihr Arbeitsplatz befindet. Das Human Resource Management sollte daher Möglichkeiten zur virtuellen Weiterbildung etablieren. Hierfür stehen unterschiedliche Formate zur Auswahl, die sich an den privaten Gewohnheiten der Mitarbeiter orientieren können, wie beispielsweise Podcasts oder Augmented-Reality-Umgebungen.

Digitale Weiterbildung muss flexibel sein. So kann jeder Mitarbeiter erreicht werden und er kann selbst entscheiden, wann und wo er lernt. Ivan Radosevic sieht auch darin einen Vorteil, der hybrides Arbeiten zum Arbeitsmodell der Zukunft macht.