Ivan Radosevic über Stressvermeidung für Manager
Ivan Radosevic nennt Möglichkeiten, die dazu beitragen, im Manageralltag zu entlasten und Stress zu vermeiden
Als erfolgreicher Manager und ehemaliger CEO kennt Ivan Radosevic den Alltag von Führungskräften gut: enge Zeitpläne, hohe Verantwortung, wichtige Entscheidungen wollen getroffen werden. Zeit zum Durchatmen gibt es nur in wenigen Momenten. Für viele Manager, vor allem auf höchster Ebene, ist Stress ein ständiger Begleiter, den sie bewusst gar nicht mehr wahrnehmen. Doch kann Stress einen immensen Schaden anrichten, wenn man ihn ignoriert. Die Folgen können sinkende Lebensqualität sein, abnehmende Leistungsfähigkeit und im Extremfall sogar Herz-Kreislauf-Krankheiten und Burnout. Ivan Radosevic nennt im Folgenden Möglichkeiten, wie Manager ihren Alltag stressfreier und damit gesünder gestalten können, ohne dabei kürzer treten zu müssen:
- Geschäftsreisen müssen nicht immer sein
- Als Manager muss man nicht immer auf „CC“ stehen
- Delegieren lernen
- Die Mittagspause als solche verstehen
GESCHÄFTSREISEN MÜSSEN NICHT IMMER SEIN
Manager sind viel auf Reisen, da ist auch Ivan Radosevic keine Ausnahme. Viele Manager reisen sogar ganz gerne. Es bringt Abwechslung in den Alltag, mal rauskommen, etwas anderes sehen, und sei es auch nur für ein paar Stunden. Doch bringen Geschäftsreisen auch viel Stress mit sich. Sie wollen vorbereitet sein und alles soll nach Plan und innerhalb eines bestimmten Zeitraums ablaufen. Auch wenn man gewohnheitsmäßig bestimmte Reisen immer wieder macht – Ivan Radosevic schlägt vor, einmal darüber nachzudenken, ob man diese Reisen tatsächlich unbedingt machen muss oder ob das Gespräch auch via Skype oder per Videokonferenz geführt werden kann. Aufwand und Nutzen sollten hier gründlich hinterfragt werden.
ALS MANAGER MUSS MAN NICHT IMMER AUF „CC“ STEHEN
Wer sich in einer Führungsposition befindet, der hat meistens ein übervolles E-Mail-Postfach. Allein der Anblick der ungelesenen E-Mails kann schon Stress verursachen, weiß Ivan Radosevic. Ein Grund ist häufig, dass Führungskräfte allzu oft bei jeder Korrespondenz von Mitarbeitern mit Kunden oder Geschäftspartnern auf „CC“ gesetzt sind und jeglichen E-Mailverkehr in ihren Posteingang bekommen. Oft geschieht dies sogar auf ausdrücklichen Wunsch. Doch eigentlich sollte man als Führungskraft den Mitarbeitern so weit vertrauen können, dass sie Korrespondenzen selbstständig erledigen können und sich dann an die Führungskräfte wenden, wenn Probleme entstehen oder Rückfragen notwendig sind.
DELEGIEREN LERNEN
Als Manager denkt man oft, niemand außer einem selbst kann eine wichtige Aufgabe erledigen. Das wird auch so sein und so bleiben, wenn der Manager seinen Mitarbeitern alle wichtigen Arbeiten abnimmt, sagt Ivan Radosevic. Oft fehlt bei Führungskräften der Mut, Projekte zu delegieren. Aber nur so können Mitarbeiter in Aufgaben hineinwachsen und der Führungskraft ein Stück Verantwortung abnehmen.
DIE MITTAGSPAUSE ALS SOLCHE VERSTEHEN
Oft hört Ivan Radosevic Manager klagen, sie hätten nicht einmal Zeit zum Essen. Ein Fehler, der unbedingt korrigiert werden sollte. Die Zeit zum Mittagessen sollte sich jeder, egal welche Position er in einem Unternehmen besetzt, grundsätzlich freischaufeln. Und damit ist gemeint, dass es sich beim Essen um eine wirkliche Auszeit handeln soll. Kein Überfliegen von Memos zu den Nudeln und keine Mitarbeitergespräche zum Nachtisch – die Mittagspause sollte ausschließlich der kurzen Erholung dienen. Nur dann kann sie ein wenig vom alltäglichen Stress abfedern und Energie für den Rest des Arbeitstags liefern, betont Ivan Radosevic.